In der Darstellung des Verhältnisses
zwischen Hans Castorp und seinen Mentoren kommt die Entwicklung Thomas Manns
zum (konservativen) Demokraten zum Ausdruck:
Die Relativierung der Stoffe der Bildungstradition, die im Roman diskutiert
werden, bewirkt, daß die bloßen Materialien der Bildung in der Perspektive
des einzelnen Menschen und seiner Bedürfnisse gesehen werden. Hans Castorps
Skepsis gegen die abstrakten Debatten der hauptberuflichen Intellektuellen wird
damit ein Recht eingeräumt. Trotz seiner unaufholbaren Bildungslücken
ist er ein Lernender. Gerade weil er der repräsentative Durchschnittsbürger
sein soll(!), ist sein Erkenntnisprozeß ernsthaft und ebenso wichtig wie
die Interessen hochsensibilisierter Kulturmenschen.